Wide Fields
Observatory
Der Traum eines jeden Hobby-Astronomen
ist wohl eine eigene Sternwarte im Garten. Auch mich hat dieser Traum über
viele Jahre hinweg begleitet, in denen ich dieses Hobby betreibe. Nachdem sich
nun meine Familie vor ein paar Jahren in Landsberg/Lech niedergelassen hat und
das Grundstück unseres Hauses auch noch ausreichend Platz bot, war die Zeit
gekommen, den Traum war werden zu lassen. Einem richtigen Hobby-Astronomen
schwebt bei dem Gedanken an eine Sternwarte natürlich sofort eine solche
schöne weiße Kuppel vor - eben ganz so wie das die Profis auch haben... Doch
ein kurzer Blick auf die Preise solcher Teile überzeugt einem dann ganz
schnell, dass es auch Alternativen geben muss. So schaute ich mich nach einem
geeignetem Gartenhaus um, das ich für meine astronomischen Zwecke umbauen
konnte. Um
unseren herrlichen Alpenblick nach Süden nicht gänzlich zu verbauen, viel
die Größe des Gartenhauses mit 2,4m x 1,8m entsprechend moderat aus. Der
Auf- und Umbau (Fundament für Betonsäule, abfahrbare Dachhälften,
umklappbarer Südgiebel, Lüftung etc.) hat so einiges an Zeit gebraucht, aber
auch riesigen Spaß gemacht...
Eine richtige Sternwarte braucht
natürlich auch einen richtigen Namen und da Richtung Süden weite Felder
angrenzen war ein passender Name auch schnell gefunden: Wide Fields
Observatory (WFO). Es beherbergt nun also mein Celestron C8 auf einer
modifizierten Vixen-SP Montierung, dazu noch ein Zeiss C80/500
Eigenbau-Refraktor als Leitrohr und natürlich PC und was an Zubehör halt
sonst noch so dazugehört. Anbei einige Impressionen meiner Astrohütte...
Astrohütte mit Blick nach Süden.
Eine Dachhälfte ist geöffnet.
Betonsäule mit Celestron C8 auf
modifizierter Vixen-SP. Links an der Seitenwand ist eines der zwei
Gegengewichte (Gehwegplatte) zu erkennen, die das Öffnen der Dachhälfte
erleichtern.
Der Giebel nach Süden kann
umgeklappt werden, was besonders bei Objekten mit niedriger Horizonthöhe
wichtig ist. Gerade noch zu erkennen ist auch der Lüfter im Giebel, der
mittels Solarmodul betrieben wird und für eine gute Luftzirkulation sorgen
soll.
Der 'Kontrollraum'.... äh die
Kontrollecke. Links an der Vixen-SP sind die Modifizierungen zu erkennen, die
ich an dieser Montierung gemacht habe. Zum einen eine durchgehende Bohrung
(wie von Bernd Weisheit in SuW 2/02 vorgestellt) und zum anderen in den blauen
Boxen die optischen Encoder (aus einer PC-Maus) für die digitalen Teilkreise.
Die Interface-Box
für die digitalen Teilkreise ist unter der Adapterplatte direkt auf der
Betonsäule zu sehen.
Nahaufnahme des modifizierten
Fokusknopfes meines C8 mit angebrachter Skala. Die Skala wurde auf
phosphoriszierender Folie ausgedruckt und leuchtet im Dunkeln. Der Knopf
selbst stammt von Conrad-Elektronik. Zu sehen ist auch die Isolation des C8
(Heizkörperfolie) zwecks Minimierung des Tubus-Seeings.
Nahaufnahme der Umlenkrolle für
die Führung des Gegengewichtes, das außen mit der Dachhälfte verbunden ist.
Der Schenkel daneben sichert den umklappbaren Giebel. Die Schraube darunter
dient als Sturmsicherung und wird bei geschlossenen Dach einfach nach außen
geschoben, wo sie dann ein Abheben der Dachhälfte verhindert (ist zuvor bei
Sturm schon 2 mal passiert !!).
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